Genau und halbwegs ausgeschlafen nach 5 Stunden Schlaf betrachtet hat der Lese-Abend doch mehr Blogstoff gebracht, als ich zunächst annahm.
Laßt mich mal allgemein anfangen: Ich wurde gestern gefragt, was denn gerade männertechnisch so läuft.
Ihr Lieben! Ich habe doch fast keine Geheimnisse vor euch und so könnt ihr euch immernoch männertechnisch auf dem Laufenden halten, wenn ihr euch einfach fürs Lesen registriert.
Aber, das muß ich auch einwerfen, in letzter Zeit habe ich fast keine geschützten Beiträge mehr geschrieben. Seitdem ich einigermaßen sicher sein kann, dass „Haaaasi“ nicht mehr mitliest, kann ich ja auch ganz unverblümt über mein momentan leider so gut wie gar nicht vorhandenes Sexleben bloggen. Nein, Händchenhalten gehört bei mir nicht in die Rubrik Sexleben – dafür müssen die Hände schon woanders hin
Soweit zum Anstoß. Beflügelt von seiner Story zum ersten Kuss habe ich dann mal über meinen nachgedacht und das war so:
Rückblick. 1991. Ich war 15 und hatte schon einen 4-wöchigen USA-Sommersprachurlaub ungeküßt hinter mich gebracht.
Die letzten Jahre hatte ich als Kleinste meiner Klasse, leicht übergewichtig, mit Zahnspange und kurzen Haaren gefristet. Kein Wunder also, dass ich für die Jungs kein Thema war. Somit war ich totaler Spätzünder und konnte bei den anderen Mädels nicht mitreden. Außerdem spielte ich noch mit Barbie und nicht mit Jungs.
Eine plötzliche Nutella-Abstinenz hatte mich dann einige Kilo verlieren lassen, die Zahnspange war auch Vergangenheit und die Haare frisch dauergewellt.
Außerdem verbrachte ich wohl jede freie Minute mit Jive und ChaChaCha in der Tanzschule meine Vertrauens.
Ich war es gewohnt, nicht beachtet zu werden. Typ „graue Maus“ wird eben gerne übersehen, doch irgendwas wurde langsam anders.
Der Junge, auf den ich in der Tanzschule ein Auge geworfen hatte, war ein paar Jahre älter und ich hatte angenommen, dass auch er nichtmal wußte, dass ich überhaupt existierte. Wahrscheinlich war das sogar der Fall bis zu dem Abend im Dezember, als wir uns durch einen dummen Zufall an der Bar trafen und ein paar Worte wechselten. Keine Ahnung, ob er die Herzchen in meinen Augen gesehen hat, jedenfalls fragte er irgendwann, ob ich mit ihm raus gehen wollte.
Draußen war der 15. Dezember (drinnen eigentlich auch). Schweinekalt. Klar wollte ich mir wegen Thorsten den Hintern abfrieren!
Wahrscheinlich hat die Kälte mein Hirn kurzfristig eingefroren, oder es lag an der leichten Erkältung die mich quälte, jedenfalls fehlen mir ein paar Minuten Erinnerung.
Woran ich mich allerdings gut erinnern kann war, dass er mich irgendwann gegen ein Schaufenster und seine Lippen auf meine presste und mir seine Zunge in den Mund schob. Ich bekam keine Luft und fing an zu japsen, wie ein Fisch auf dem trockenen. Er schmeckte nach kaltem Aschenbecher und ich fand das ziemlich ekelig.
Warum ich doch inzwischen eine ganz beachtliche Anzahl von Jungs geküßt habe, bleibt mir bis heute ein Rätsel. Mein Spätzünder-Defizit hatte ich ab dem Abend jedenfalls relativ schnell aufgeholt.
Zumindest was das Knutschen betrifft, bin ich inzwischen gut in Übung – und ich habe auch nicht vor, damit aufzuhören